Auch im Frühsommer 2019 zog es uns wieder in die Berge. Der heftige Winter in den bayerischen Alpen und zudem der teilweise noch recht spät gefallene Schnee ließen uns etwas die Sorgenfalten hinsichtlich der Schneelage auf die Stirn treiben, aber unsere Lager auf der Neuen Traunsteiner Hütte waren schon seit Monaten gebucht und die Vorfreude rießig. Letztlich war es mit der Schneelage dann eine Punktlandung, aber die für unsere komplette Tour vorhergesagte Gewitterneigung weckte dann trotzdem etwas gemischte Gefühle. Letzlich starteten am 20.06.2019 10 Unentwegte bei strömendem Regen auf dem Stuttgarter Hbf zu einer Tour in die Berchtesgadener Alpen.
Auf der Fahrt nach Süden wurde das Wetter immer besser und so wurden wir im Berchtesgadener Land mit Sonnenschein in Empfang genommen. Nach kurzer Taxi-Fahrt hinauf zur Schwarzbachwacht starteten wir unseren Aufsteig hinauf auf das Platteau der Reiteralpe und zur Neuen Traunsteiner Hütte. Recht steil gestaltete sich der Aufstieg über den Wachterlsteig und zu allem Überdruss fing es von Ferne an zu grummeln – die vorhergesagten Gewitter ließen grüßen. Bereits dann oben auf dem Platteau – aber eben noch nicht auf der Hütte wurden wir dann erwischt – es regnete in Strömen. Zum Glück war das Gewitter aber eine temporäre Erscheinung und im weiteren Wegverlauf bis zur hütte erfreuten wir uns an den Altschneefeldern, die ausgiebig Stoff für die eine oder andere Schneeballschlacht boten. Nach gut 3,5 Stunden Aufstieg erreichten wir müde und mit zünftigem Durst die Traunsteiner Hütte, auf der schon ein leckeres 3-Gang-Menü auf uns wartete.
Der für den zweiten Tag geplante Gipfel war aufgrund der Schneesituation noch nicht begehbar, so planten wir kurzerhand um und stiegen in rund einer Stunde auf den Großen Weitschartenkopf hinauf. Er eröffnete uns eine imposante Fernsicht in das Saalachtal und in die Chiemgauer Alpen sowie die Loferer Steinberge. Am Grat entlang huschten dann noch auf den Nachbargipfel – den Großen Bruder, von dem wir ebenfalls herrliche Ausblicke genossen. Nach rund 5 Stunden trafen wir wieder auf der Hütte ein und genossen den restlichen Tag bei allerlei Schmankerln.
Am dritten und letzten Tag hieß es morgens bei Zeiten los – wir hatten einiges auf dem Plan. Zunächst mussten wir wieder ein Stück weit über das Platteau und da lag eben noch genügend Schnee. Nach einer knappen Stunde erreichten wir letztlich den Schrecksattel und wechselten auf den Schrecksteig der uns in Serpentinen und mit Tiefblicken hinab in Richtung Schneizlreuth führte. Nach 3 Stunden Gehzeit erreichten wir die Aschauer Klause. Ab hier wurde es dann wieder imposant – bildet sie doch den Eingang in die Aschauer Klamm. Auf dem alten Triftsteig ging es hier vorbei an Wasserfällen, Gumpen und steil aufragenden Felswänden – wirklich ein Naturschauspiel. Um Punkt 12 Uhr erreichten wir am Ende der Klamm den Heiderhof mit seinem Brotzeitgarten – hier wurde Brotzeit gemacht und die Batterien aufgefüllt. Wir waren nun im Saalachtal, wanderten nun durch Schneizlreuth und wechselten hinüber in das Tal des Weißbachs. Nun ging es rechts hinauf in Richtung Thumsee, den wir entlang des alten Soleleitungsweges auch schnell erreicht haben. Kaum am Ziel angekommen, fing es wieder an zu grummeln …. Schwein gehabt. 🙂