Der Regsamkeit und Willenskraft von Oberlehrer Fischer ist die Planung und der Bau des Vereinshauses in der Adlerstraße zu verdanken, das bis heute noch das Probelokal des Posaunenchors ist. Mit Fleiß und Aufopferung bauten viele Mitglieder des Jünglingsvereins und der altpietistischen Gemeinschaft in völliger Eigenleistung dieses in der damaligen Zeit fast zu große Bauwerk; einige der Helfer gaben sogar zugunsten des Baus in diesem Jahr ihren Beruf auf, um mit ganzer Kraft beim Bauen mithelfen zu können.
Nach der Fertigstellung des Vereinshauses im Jahre 1926 konnte auch der Posaunenchor einen neuen Probeort im Saal beziehen. Nun konnten die Bläser ungestört und in allen Lautstärken proben und mußten nicht mehr auf Nachbarn oder andere Leute Rücksicht nehmen, denn zu dieser Zeit waren noch fast keine anderen Häuser in diesem Gebiet der Adlerstraße.
Jedoch ergaben sich schon während und vor allem nach dem Bauen sehr große Probleme mit dem Aufbringen des erforderlichen Geldes. Denn Oberlehrer Fischer hatte einige „Extras“, wie etwa die große Wohnung oder das Türmchen eingebaut, die durch den kalkulierten Etat nicht gedeckt waren und sich somit nach und nach immer mehr Schulden anhäuften. Natürlich mußten die Gläubiger für die Schulden aufkommen und die Mehrkosten bezahlen, was jedoch nur kurze Zeit möglich war; man war also bankrott!
Glücklicherweise erklärte sich schließlich die Kirchengemeinde bereit, dem Verein aus diesen Geldnöten herauszuhelfen, kaufte im Jahre 1936 dem Jünglingsverein das neue Haus ab und stellte es ihm weiter zur freien Verfügung.
In dieser ganzen wirren Zeit sah es Lehrer Fischer, der ja diese ganze Schulden auf dem Gewissen hatte und sich den ganzen Vorwürfen nicht mehr stellen konnte, als einzigen Ausweg an, von Münchingen wegzugehen. Also verließ er schweren Herzens im Jahre 1928 Münchingen; doch bevor er seine Wohnung im neuen Vereinshaus verließ, vernichtete er alle Pläne, Rechnungen, Aufstellungen,… kurz alles was ihn nachträglich wegen des Baus und dessen Fehlkalkulation hätte belasten können. So ist es bis zum heutigen Tage unmöglich, die Planungen und Berechnungen Fischers nachzuprüfen und zu rekonstruieren.