Das Hitlerregime hatte in seiner maßlosen Selbstüberschätzung im September 1939 einen neuen Weltkrieg vom Zaun gebrochen, und wieder wurden die wehrpflichtigen Jahrgänge zum Kriegsdienst eingezogen. Dieses Mal traf es den Posaunenchor hart, denn ausnahmslos alle Bläser wurden eingezogen, und so wanderten die geliebten Instrumente in den Schrank in der Hoffnung auf die baldige Rückkehr des Bläsers. Doch von 13 eingezogenen Bläsern kehrten nur noch sieben in die Heimat zurück.
Der Chor trauerte um sechs Bläser, die nicht mehr zurückgekehrt oder aber an den Kriegsverletzungen gestorben waren:
Paul Schuler – Chorleiter während 10 Jahren. Noch in den letzten Tagen wird er zum Volkssturm eingezogen und fällt nach kurzer Zeit in der märkischen Heide.
Wilhelm Kunberger – Er fühlte sich neben Paul Schuler für den Chor verantwortlich und bildete den Nachwuchs aus. Sein Grab liegt weit im Osten.
Paul Kunberger – Wilhelms Bruder – konnte nach dem Krieg nochmals im Chor mitspielen, starb aber an den Folgen einer schweren Beinverletzung.
Karl Mauser – Er war ein treuer und langjähriger Bläser. Karl galt lange Zeit als vermißt, sein Grab wurde aber in Rußland gefunden.
Ungewißheit für uns liegt jedoch noch heute über dem Schicksal der beiden vermißten Bläser:
Otto Hahl Otto Linse
Diese Freunde haben so manchen Verstorbenen beim letzten Gang mit ihrem Spielen begleitet, aber – wenn überhaupt – wie einsam wurden sie selbst zur letzten Ruhe gebettet?
Ihnen allen gilt unser Gedenken.